Rund 50 Jahre nach der Einweihung der Pfarrkirche Heilig Blut, am 31. Oktober 2005, endete die kurze Geschichte der Pfarrgemeinde Heilig Blut. Sie wurde aufgelöst und zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Nachbargemeinden St. Johannes und St. Vincentius zur neuen Pfarrgemeinde St. Vincentius zusammengeschlossen. Nach der Emeritierung von Pastor Bernhard Kösters übernahm der ehemalige Pastor von Heilig Blut – Theo van Doornick – als Pfarrer die Leitung der neue Gemeinde St. Vincentius.
Am 21. Juni 2009 wurde in der Heilig Blut Kirche der letzte Gottesdienst gefeiert. Für viele Gläubige eine Herzensangelegenheit. Die Heilig Blut Kirche war voll besetzt, viele Gläubige fanden keinen Platz. Sie verfolgten einen emotionalen und sehr festlichen Gottesdienst. Schon der Einzug mit den mehr als 60 Messdienern, Bannerträgern und den Geistlichen war ein bewegender Moment. Damit begann der letzte Gottesdienst in der Geschichte des fast 44 Jahre alten Gotteshauses. Domvikar Stefan Sühling betonte in seiner Predigt, dass der Glaube nicht allein an Kirchengebäuden festgemacht werden kann. “Kirche ist nicht Kirche, weil sie Kirchengebäude hat”, sagte Sühling, “zeitgebunden hätte sie Gestalt in Kirchen wie dieser gefunden”. Dennoch vergaß Sühling nicht, dass die Heilig Blut Kirche für viele Menschen zur Heimat geworden ist. “Die Erinnerungen werden schmerzlich bewusst bleiben – Erinnerungen an die eigene Eheschließung, die Taufe der eigenen Kinder, Erinnerung an Erstkommunion, Firmung und die zahlreichen Eucharistiefeiern, die sie in dieser Kirche gemeinsam mit anderen Christen gefeiert haben”, sagte der Domvikar. Nach der letzten Eucharistiefeier begann die eigentliche Profanierungszeremonie.
An der Stelle der Heilig Blut Kirche wurde eine neue Kindertagesstätte mit angebundenem Gemeindezentrum für die Einwohner, Verbände und Gruppen der Gemeinde errichtet.